Liebeskummer

„Liebeskummer ist eine scheußliche Krankheit.“ (Tina Turner)

 

Über Liebeskummer möchte ich eine extra Seite hier machen, denn es gibt kaum ein Gefühl, was so unterschätzt wird, obwohl oder weil es fast alle mindestens einmal im Leben erleben. 

 

Liebeskummer hat viele Gesichter: das Gefühl kann bei manchen beißend, drückend, erschlagend, niederschmetternd, hoffnungslos oder lähmend sein. Bei anderen ist es eher drängend, wütend, antreibend oder rastlos. Manche können nicht mehr schlafen, andere schlafen nur noch. Allen gemeinsam ist der Schmerz. Liebeskummer ist Schmerz. Echter Schmerz. So echter Schmerz, dass man im Gehirn-Scan nicht unterscheiden kann, ob jemand Liebeskummer oder körperliche Schmerzen hat. 

 

Die Reaktionen auf Liebeskummer sind natürlich auch unterschiedlich, aber es hat fast jede*r eine Meinung dazu und viele Menschen reagieren bei Liebeskummer mit Ratschlägen. "Du musst dich ablenken." "Du musst sofort jeden Kontakt abbrechen." "Du musst um ihn/sie kämpfen." "Du darfst dich nicht so anstellen, ich hatte das auch mal, das geht vorbei." "Du darfst dir das nicht gefallen lassen." Da mischen sich dann eigene Erfahrungen mit Glaubenssätzen, die man beigebracht bekommen hat ("Die Zeit heilt alle Wunden") oder Reels, die man bei Insta oder Tiktok gesehen hat. 

 

Für die Person, die Liebeskummer hat, kann das schwer zu sortieren sein. Auf der einen Seite ist man sehr froh über jede Person, bei der man darüber erzählen darf, aber auf der anderen Seite, passen die Tipps, die für Person A hilfreich waren, nicht unbedingt für Person B. 

 

Oft sitzen dann Personen bei mir, die sagen: "Ich weiß, ich sollte eigentlich..." oder "Ich weiß, ich dürfte eigentlich nicht...". 

 

Liebeskummer ist aber kein Magen Darm Infekt, wo man relativ sicher sagen kann: "Iss jetzt mal grad lieber kein scharfes Curry." Es ist etwas ganz individuelles. Denn wie sich der eigene Liebeskummer anfühlt, hängt nicht nur von der Beziehung ab, die man verloren hat, sondern wird auch beeinflusst davon, wie man aufgewachsen ist, welches Selbstbild man hat, welche Zukunftsideen, welche Erfahrungen mit "alleine sein" und vielem mehr. 

 

Personen mit Liebeskummer brauchen Raum, um erzählen zu dürfen. Es ist normal und gesund, immer wieder darüber reden zu wollen. Es ist normal und gesund in sich die verschiedensten Stimmen zu hören von "Gott sei Dank ist das vorbei" bis hin zu "Ich kann ohne ihn/sie nicht leben". Es ist normal und gesund sich heute so zu entscheiden und morgen anders. 

 

Im Coaching geht es bei Liebeskummer nicht darum, sich möglichst schnell wieder zusammenzureißen. Es geht darum, mit dem Schmerz nicht alleine zu sein. Erzählen zu dürfen. Begreifen zu dürfen. Zu sortieren, was das für einen bedeutet. Hinzuschauen, was man nun tun kann oder muss oder auf keinen Fall tun sollte. Zu trauern und wütend zu sein. Zu wachsen. 

Yara Ranft

Dipl.-Psychologin

Heilpraktikerin Psychotherapie

Systemische Therapeutin

Familientherapeutin (DGSF)

Traumafachberaterin

Pronomen: sie/ihr

Beratungspraxis Lindenthal

 

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